1.2 Verarbeitung von Daten
- Grundsätzlich zählt zur DATENVERARBEITUNG (kurz DV) jeder Vorgang, der sich auf die
- Erfassung
- Aufbereitung
- Speicherung
- Übertragung (Transport)
- Transformation
- Bearbeitung
Zur DV gehören eine Reihe von Tätigkeiten, wie die folgenden Beispiele zeigen:
- Telefonnr. auf Zettel schreiben,
- Telefonnr. in ein Bücherl schreiben,
- Vorwahl von Wien + Telefonnr. ---> 01 + Telefonnr.
- Tätigkeiten im Rahmen der Transformation von Daten:
- Daten identifizieren (z.B.: 01 ist die Vorwahl von Wien)
- Daten reproduzieren (z.B.: im Telefonbuch nachschauen)
- Daten vergleichen (z.B.: Bücherleintragung mit Telefonbuch vergleichen)
- Daten sortieren (z.B.: Telefonnummern alphabetisch nach Namen sortiert eintragen)
- Daten komprimieren (z.B.: 77 88 99 Klappe 14 Durchwahl ---> 778899/14DW)
- Daten umformen
- mit den Daten rechnen (z.B.: Durchführung von mathematischen Operationen)
- ...
Datenverarbeitung wurde zuerst manuell und später mit Hilfsmitteln (Schreib- und Rechenmaschinen, Lochkarten, Computer) durchgeführt.
ELEKTRONISCHE DATENVERARBEITUNG (kurz EDV) ist jene Form der Datenverarbeitung, bei der als Hilfsmittel ein Computer verwendet wird.
- Welche Hilfsmittel jeweils zweckmäßigerweise zur Verarbeitung von Daten herangezogen werden, hängt von der Art der Aufgabe ab:
- Kopfrechnen
- Rechnen unter Zuhilfenahme von Papier und Bleistift
- Verwendung von mechanischen Hilfsmittel (Rechenschieber)
- elektronischer Taschenrechner
- ...
- Großanlagen der EDV (Mainframes), die Millionen von Rechenvorgängen in der Sekunde ausführen und Milliarden von Zeichen speichern können
- Definition:
- DATENVERARBEITUNGSSYSTEM (kurz DV-System)
- ist eine Funktionseinheit zur Verarbeitung von Daten.
- Synonyme für DV-System sind:
- Rechensystem
- Rechenanlage
- (elektronische) DV-Anlage (kurz DVA (bzw. EDVA))
- Data Processing System (kurz DPS)
- Computer
- Rechner.
Das Wort "elektronisch" in EDV oder EDVA erklärt sich aus der historischen Entwicklung. 1946 wurden die mit Relais bestückten Rechenanlagen durch Systeme abgelöst, die mit Elektronenröhren arbeiteten. Zur Unterscheidung von den mechanischen Geräten nannte man die neuen Systeme Elektronenrechner.
Ein wesentliches Kennzeichen der elektronischen DV ist die Automatisierung, d.h. dass die Anlagen entsprechend vorgegebenen Anweisungen DV-Aufgaben weitgehend selbsttätig und ohne weitere Eingriffe ausführen. In der Literatur wird dementsprechend auch zunehmend die Bezeichnung AUTOMATISIERTE DATENVERARBEITUNG (kurz ADV) verwendet. In der Praxis kommt diese Benennung aber kaum vor.
Die Grundfunktionen der DV sind - unabhängig von den im Einzelfall eingesetzten Hilfsmitteln und ihrem technisch-physikalischen Aufbau - prinzipiell stets gleich:
Vorhandene Daten (EINGABEDATEN - Input) |
---|
werden verarbeitet und |
neue Daten (AUSGABEDATEN - Output) entstehen. |
Beispiel:
Preise der Einzelartikel | (EINGABE) | E | |
| | | | | | |
addieren | (VERARBEITUNG) | V | |
| | | | | | |
Rechnungsbetrag | (AUSGABE) | A |
Im Prozess der menschlichen und automatisierten Datenverarbeitung sind Daten zu erfassen, in Speicher einzubringen, darin aufzubewahren, dort wieder aufzufinden und bei Anfrage in geeigneter Form abzugeben. (Man denke an das Gehirn eines Schülers, das genau diese Tätigkeiten durchführen muss - menschliche Datenverarbeitung.)
- Definition:
- DATENORGANISATION
- Gesamtheit aller Verfahren und Vorschriften zur Datenerfassung und Datenaufbewahrung.
Dazu zählen dann auch die Ein-/Ausgabeorganisation (z.B. Formatierungsregeln) und die nicht computer-gebundene Datenorganisation, wie sie z.B. für die Karteien- und Ablageverwaltung erforderlich ist.
- Definition:
- DATENORGANISATION im engeren Sinn
- umfasst die Datenerfassung und die Verfahren zur Strukturierung, Speicherung und Suche der Daten auf den Peripherspeichern eines DV-Systems.
Die Datenorganisation befasst sich demnach mit der
- Datenerfassung und Bildung von Dateneinheiten (Organisationseinheiten) und Festlegung der zugehörigen Inhalte (= Strukturierung)
- Zuordnung von Dateneinheiten zu Speicherplätzen unter Beachtung der vorhandenen oder geplanten physischen Strukturen (z.B. externe Speicher (= Speicherung))
- Bildung einer formalen Ordnung, um den Inhalt der gespeicherten Dateneinheiten wiederzufinden (= Suche).
Die beiden letzten Punkte sind Inhalt der Angewandten Datentechnik!
Den ersten Punkt könnte man mit logischer Datenorganisation bezeichnen.
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