1.2 Verarbeitung von Daten

Grundsätzlich zählt zur DATENVERARBEITUNG (kurz DV) jeder Vorgang, der sich auf die
  • Erfassung
  • Aufbereitung
  • Speicherung
  • Übertragung (Transport)
  • Transformation
  • Bearbeitung
von Daten zur Lösung eines Problems bezieht.

Zur DV gehören eine Reihe von Tätigkeiten, wie die folgenden Beispiele zeigen:

Datenverarbeitung wurde zuerst manuell und später mit Hilfsmitteln (Schreib- und Rechenmaschinen, Lochkarten, Computer) durchgeführt.

ELEKTRONISCHE DATENVERARBEITUNG (kurz EDV) ist jene Form der Datenverarbeitung, bei der als Hilfsmittel ein Computer verwendet wird.

Welche Hilfsmittel jeweils zweckmäßigerweise zur Verarbeitung von Daten herangezogen werden, hängt von der Art der Aufgabe ab:
  • Kopfrechnen
  • Rechnen unter Zuhilfenahme von Papier und Bleistift
  • Verwendung von mechanischen Hilfsmittel (Rechenschieber)
  • elektronischer Taschenrechner
  • ...
  • Großanlagen der EDV (Mainframes), die Millionen von Rechenvorgängen in der Sekunde ausführen und Milliarden von Zeichen speichern können
Definition:
DATENVERARBEITUNGSSYSTEM (kurz DV-System)
ist eine Funktionseinheit zur Verarbeitung von Daten.

Synonyme für DV-System sind:
  • Rechensystem
  • Rechenanlage
  • (elektronische) DV-Anlage (kurz DVA (bzw. EDVA))
  • Data Processing System (kurz DPS)
  • Computer
  • Rechner.

Das Wort "elektronisch" in EDV oder EDVA erklärt sich aus der historischen Entwicklung. 1946 wurden die mit Relais bestückten Rechenanlagen durch Systeme abgelöst, die mit Elektronenröhren arbeiteten. Zur Unterscheidung von den mechanischen Geräten nannte man die neuen Systeme Elektronenrechner.

Ein wesentliches Kennzeichen der elektronischen DV ist die Automatisierung, d.h. dass die Anlagen entsprechend vorgegebenen Anweisungen DV-Aufgaben weitgehend selbsttätig und ohne weitere Eingriffe ausführen. In der Literatur wird dementsprechend auch zunehmend die Bezeichnung AUTOMATISIERTE DATENVERARBEITUNG (kurz ADV) verwendet. In der Praxis kommt diese Benennung aber kaum vor.

Die Grundfunktionen der DV sind - unabhängig von den im Einzelfall eingesetzten Hilfsmitteln und ihrem technisch-physikalischen Aufbau - prinzipiell stets gleich:

Vorhandene Daten (EINGABEDATEN - Input)
werden verarbeitet und
neue Daten (AUSGABEDATEN - Output) entstehen.

Beispiel:

Preise der Einzelartikel         (EINGABE)         E
|         |    |
addieren (VERARBEITUNG)         V
|         |    |
Rechnungsbetrag (AUSGABE)         A

Im Prozess der menschlichen und automatisierten Datenverarbeitung sind Daten zu erfassen, in Speicher einzubringen, darin aufzubewahren, dort wieder aufzufinden und bei Anfrage in geeigneter Form abzugeben. (Man denke an das Gehirn eines Schülers, das genau diese Tätigkeiten durchführen muss - menschliche Datenverarbeitung.)

Definition:
DATENORGANISATION
Gesamtheit aller Verfahren und Vorschriften zur Datenerfassung und Datenaufbewahrung.

Dazu zählen dann auch die Ein-/Ausgabeorganisation (z.B. Formatierungsregeln) und die nicht computer-gebundene Datenorganisation, wie sie z.B. für die Karteien- und Ablageverwaltung erforderlich ist.

Definition:
DATENORGANISATION im engeren Sinn
umfasst die Datenerfassung und die Verfahren zur Strukturierung, Speicherung und Suche der Daten auf den Peripherspeichern eines DV-Systems.

Die Datenorganisation befasst sich demnach mit der

Die beiden letzten Punkte sind Inhalt der Angewandten Datentechnik!
Den ersten Punkt könnte man mit logischer Datenorganisation bezeichnen.


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